Einleitung
Stellen Sie sich vor: In Deutschland beziehen viele ältere Menschen eine Rente. Manche haben genug um bequem zu leben andere haben Mühe über die Runden zu kommen.
Die Boomer Solidarrente ist ein Vorschlag, der Rentner mit höheren Renten und Einkommen im Alter etwas mehr einzahlen lässt und das Geld dann an Rentner mit niedrigerem Einkommen verteilt.
In diesem Artikel erklären wir genau was die Boomer-Solidarrente ist wie sie funktionieren könnte, wer sie zahlen würde welche Vorteile und Risiken sie birgt und wie realistisch sie ist.
Was bedeutet Boomer-Solidarrente?
Boomer kommt von Babyboomer der großen Generation der 1950er und 1960er Jahre die jetzt in Rente geht.
Soli steht für Solidaritätszuschlag eine zusätzliche Zahlung oder Zuzahlung.
Rente bedeutet Rente oder Alterseinkommen.
Die Boomer-Soli ist eine vorgeschlagene Solidaritätsabgabe auf das Einkommen im Alter nur von Personen deren Renteneinkommen einen bestimmten Schwellenwert überschreitet.
Die eingenommenen Gelder würden nicht in den allgemeinen Staatshaushalt fließen sondern in einen Sonderfonds der Rentner mit geringem Einkommen unterstützen soll.
Der offizielle Vorschlag und seine Grundlagen
Die Idee wurde vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) vorgestellt.
Laut dessen Analyse
Der Boomer-Soli würde nicht die jüngeren Generationen belasten sondern nur wohlhabendere Rentner.
Er würde alle Arten von Alterseinkommen abdecken: gesetzliche Renten, private Renten Betriebsrenten, Beamtenpensionen und andere Alterseinkünfte.
Ein steuerfreier Freibetrag würde kleinere Renten schützen. Nur Einkommen über diesem Schwellenwert wären betroffen.
Der vorgeschlagene Abgabensatz würde bei etwa 10 % liegen.
Das Geld würde in einen speziellen Solidaritätsfonds fließen, der ausschließlich zur Erhöhung der Zahlungen für Rentner mit niedrigem Einkommen verwendet wird.
In den Simulationen des DIW könnte dieses Modell sehr niedrige Renten um etwa 10–11 % erhöhen und gleichzeitig das Nettoeinkommen hoher Rentner um etwa 3–4 % senken.
Das DIW bezeichnete es als ein faires in sich geschlossenes System: „Ohne direkte zusätzliche Belastungen für jüngere Menschen könnte der Boomer Soli eine wichtige Säule eines nachhaltigen Rentenmodells sein.
Wer würde die Boomer-Solidarrente zahlen?
Nicht jeder Rentner wäre betroffen.
Nur diejenigen mit einem Renteneinkommen über dem Freibetrag würden Beiträge leisten.
Beispiel (Simulation)
Es wurde ein monatlicher Freibetrag von rund 1.000 € diskutiert.
Alle Einkünfte darüber würden dem Solidaritätszuschlag unterliegen.
Rentner mit kleinen oder durchschnittlichen Renten würden nichts zahlen.
Wer zusätzliches Einkommen aus privater Altersvorsorge, Immobilien oder Kapitalanlagen – hat, zahlt den Zuschlag auf den Betrag, der über dem Freibetrag liegt.
Studien zufolge würden die oberen 20 % der Rentner (die mit den höchsten Einkommen) einen Nettoverlust von etwa 34 % erleiden, während die Rentner mit den niedrigsten Einkommen bis zu 10 % mehr verfügbares Einkommen gewinnen könnten.
Vorteile der Boomer-Solidaritätsrente
Gerechtigkeit unter Rentnern: Wohlhabendere Rentner zahlen mehr ein Geringverdiener erhalten Unterstützung
Entlastung für jüngere Generationen: Die Umverteilung findet innerhalb der älteren Bevölkerung statt, was den Druck auf die Beitragszahler im erwerbsfähigen Alter verringert.
Umfassende Abdeckung Alle Quellen des Alterseinkommens werden berücksichtigt nicht nur die gesetzliche Rente.
Schnelle Wirkung: Die Umsetzung könnte schneller erfolgen als Strukturreformen des Rentensystems.
Anpassbares System Freibetrag und Abgabensatz könnten bei Bedarf politisch angepasst werden.
Nachteile und Risiken
Verhaltensänderungen Manche Menschen könnten ihre Einkünfte umschichten oder verheimlichen, um den Zuschlag zu vermeiden.
Geringere Sparanreize: Das Wissen dass ein Teil des zukünftigen Einkommens möglicherweise besteuert wird könnte vom Sparen abhalten.
Administrativer Aufwand: Es könnte schwierig sein, zu bestimmen, welche Einkünfte berücksichtigt werden und wie sie fair bewertet werden.
Politische Brisanz: Die Besteuerung von Renteneinkünften könnte unpopulär sein und von manchen als ungerecht empfunden werden.
Rechtliche Bedenken: Rentenansprüche sind geschützt der Vorschlag vermeidet jedoch direkte Eingriffe, indem er ihn als Sonderabgabe und nicht als Kürzung bestehender Renten auslegt.
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Wie realistisch ist die Babyboomer-Solidaritätsrente?
Der Vorschlag ist kein Gesetz, sondern eine politische Idee die derzeit von Ökonomen und Politikern diskutiert wird.
Mehrere Parteien und Verbände (wie der VdK und Teile der SPD) haben ihn kritisiert oder abgelehnt.
Befürworter sehen ihn als Diskussionsanstoß, nicht als umsetzungsreife Reform.
Seine Zukunft hängt vom politischen Willen der öffentlichen Unterstützung und der rechtlichen Machbarkeit ab.
Vorerst ist es noch immer ein umstrittenes Konzept, das jedoch landesweit große Aufmerksamkeit erregt hat.